Die Geschichte der Altstadt

Zehn Kilometer südlich der Porta Westfalica entstand vor Jahrhunderten an der Mündung des Forellenbaches in die Weser an einer Furt eine Bauern- und Fischersiedlung, die um 1200 den Namen "Vlothowe" führte. Die heutige Schreibweise Vlotho ist seit 1356 üblich. Der Ortsname ist eine Zusammensetzung aus "vlothe" und "owe". Den ersten Bestandteil finden wir in dem alten Namen des Forellenbaches wieder, der im 14. Jahrhundert "Vlothe" (hochdeutsch Fluß) hieß. Der zweite Teil ist die alte Form unseres Wortes "Aue". In der "Flußaue" zwischen Lange- und Weserstraße lag also das älteste Vlotho.


Blick in die Untere Lange Straße auf einer alten Postkarte

Dort stand auch um 1100 in der Höhe der heutigen Weserbrücke die Wasserburg "Schune". Hier wohnten im 12. Jahrhundert die Herren von Vlotho. Als der letzte dieses Geschlechtes 1214 starb, kam die Herrschaft an die Grafen von Ravensberg, die am Weserstrom ein Zollamt und eine Münzanstalt anlegten. Um 1250 erhielt der kleine Ort das Stadtrecht. Im Jahre 1368 wurde die Stadt in einer Fehde gegen die Herren von Lippe zerstört und sank zu einem unbedeutenden Flecken herab, der 1556 nur aus 46 Bürgerhäusern bestand. Trotz des Dreißigjährigen Krieges erfolgte nach 1600 ein neuer Aufstieg. 1650 erhielt Vlotho, das nunmehr zu Brandenburg gehörte, wieder das Marktrecht und wuchs dank der damals gegründeten Schiffergilde so schnell, daß 1687 bereits 220 Bürgerstätten vorhanden waren. Das im Jahre 1719 wieder verliehene Stadtrecht brachte keine wirtschaftlichen Vorteile, wohl aber die zur gleichen Zeit angelegte Hafenanlage, die Vlotho zum wichtigsten Einfuhrhafen für Ravensberg und Lippe bis 1914 machte.


Vlothos Hafen bei Hochwasser

Nach dem II. Weltkrieg war die Bevölkerung um 2 500 Bürgerinnen und Bürger auf 8 150 angewachsen. Infolgedessen entstanden auf den Berghängen ausgedehnte neue Siedlungsbereiche. Weiterbildungseinrichtungen mit überörtlicher Bedeutung wurden errichtet: Jugendhof, Stätte der Begegnung, Gesamteuropäisches Studienwerk, Dokumentenkabinet - um nur einige zu nennen. Vlotho darf sich seither mit Recht "Stadt der Weiterbildung" nennen.

Einen Eisenbahnanschluß erhielt die Stadt 1875. 1928 wurde die bisherige Fähre durch eine Weserbrücke ersetzt, die 1981 wegen Baufälligkeit der heute vorhandenen Brücke weichen mußte.

Das Wappen der Stadt, die mit dem 1. Januar 1969 zum dritten Mal Stadtrecht erhielt, nachdem sie von 1843 an Titularstadt mit Landgemeindeordnung gewesen war, wurde 1910 durch Wilhelm II. verliehen. Vorbild war ein Stadtsiegel aus dem Jahre 1650.

Es zeigt in der oberen Schildhälfte die drei roten Sparren von Ravensberg auf silbernem Grund und unten im roten Felde zwei silberne Lilien mit grünen Stengeln auf einem Dreiberg. Es wurde 1970 in der Weise geändert, daß die Schildhälften durch eine Wellenlinie (Hinweis auf die Lage an der Weser) getrennt werden.

Quelle: Info der Stadt Vlotho

  
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